banner kongresse

Das Jubiläumsjahr der Gartengesellschaft hat mit dem Festakt im Charlottenburger Rathaus einen stimmungsvollen Höhepunkt erfahren, der uns aus unterschiedlichen Blickwinkeln den kulturellen und gesellschaftlichen Wert der Gartenkultur einmal mehr vor Augen führte:

So sprach Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer in ihrem Grußwort über die internationale Bedeutung von Gartenanlagen als Weltkulturerbe. Gabriele Schabbel-Mader öffnete in ihrem inspirierenden Festvortrag ein Füllhorn an Ideen dazu, wie unsere 

Gartengesellschaft der Gartenkultur im öffentlichen Bewusstsein mehr Geltung verschaffen kann. Welchen Schatz Menschen auch für die Gartenkultur darstellen, die sich mit Herz und Verstand einem Ziel verschreiben, konnten wir in den berührenden Dankesreden der Eheleute Gesa Klaffke-Lobsin und Kaspar Klaffke (mehr zu den Preisträgern finden Sie in unserer aktuellen Zeitschrift Blätterrauschen) nach Verleihung des Alma de L‘Aigle-Preises erleben – ihr Wunsch ist, es möge gelingen, das hortikulturelle Denken und Handeln zu beflügeln (hier können Sie den Text der Laudatio nachlesen).

 

Auf den Festakt folgten am nächsten Tag kurze Besuche in und um den Botanischen Garten bei denen sonniges Oktoberwetter anmutige Bilder von Herbststauden und Gräsern strahlen ließ. Zur Einstimmung hatten wir zuvor Christa Hasselhorst mit einem kenntnisreichen Vortrag über Peter Joseph Lenné gehört. Christa Hasselhorst wurde in der anschließenden Mitgliederversammlung zur Beisitzerin im Vorstand der Gesellschaft gewählt. Sie tritt an die Stelle des bisherigen Mitglieds Beate Walther. Zum Ausklang der nachmittäglichen Mitgliederversammlung amüsierte uns Elsemarie Maletzke mit einer Lesung aus ihrem Buch „Very British. Unterwegs in England, Irland und Schottland“, in dem sie von ihren Begegnungen mit skurrilen britischen Gärtnern berichtet.

 

 

Herbstsonne auf der Pfaueninsel, klassische Blickachsen, leuchtendes Farbspiel des Laubes von Gelb über strahlendes Orange bis zu vielerlei Rottönen und darin das schneeweiße Schlösschen, das die königliche Mätresse so liebevoll ausgestattet hat - das kennzeichnete nur eine der Exkursionen am letzten Tag des Kongresses in Berlin. Andere Wege führten in vielfältige städtische Anlagen mit Stauden und Gräsern, in den Glienecker Park, auf das IGA-Gelände für 2017 in Berlin Marzahn mit Themengärten und Gärten der Welt.

Den Organisatorinnen des Zweiges Berlin und den Unterstützerinnen aus dem Vorstand danken die Teilnehmer am diesjährigen Kongress für das vielseitige und stimmige Programm ebenso wie für die gelungene Planung und Organisation der Abläufe. Wir haben wieder einmal erfahren, wie Gartenanlagen im historischen Kontext stehen, welche Facetten die Gartenkultur aufweisen kann und welche Freude die Schönheit der kultivierten Natur bereitet. „Gott schuf die Welt, und der Mensch verschönert sie“, schrieb der Schleswig-Holsteiner Christian Cay Lorenz Hirschfeld 1779 in seiner „Theorie der Gartenkunst“. Das kann durchaus als Verpflichtung verstanden werden – wie wir sie in den Zielen der Gartengesellschaft abbilden.

 

Bericht: Karin Wiedemann

Fotos: I. Haas, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Henning Oelkers