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Foto: Sebastian Kaps
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Liebe Gartenfreundinnen- und Freunde,
hier ist unser zweiter Newsletter, Inspiration & Vergnügen damit.

Und nun freuen wir uns auf ein in jeder Hinsicht fruchtbares Jahrestreffen
in München (11.-13.10). Schon jetzt ein großer Dank an den Zweig Bayern für ein großartiges Programm!

Herzliche Grüße, Christa Hasselhorst (Zweig Berlin-Brandenburg)  

FOR FOREST, Klagenfurt

Foto: UNIMO Ein Wald im Stadion? Die Aktion „FOR FOREST – Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ im Wörthersee-Stadion von Klagenfurt sorgt seit ihrer Eröffnung Anfang September für Furore. Nur ein verrückter Gag - oder ist dieser temporäre Wald ein Menetekel für unsere Zeit? 30 000 Plätze umfasst das Stadion, 298 Bäume stehen jetzt wie eine surreale Inszenierung im großen Oval des Spielfeldes. Initiator ist Beuys-Schüler Klaus Littmann, für den wiederum eine Zeichnung des österreichischen Künstlers Max Peintner – ein Wald in einem Fußballstadion – vor dreißig Jahren den Anstoss gab. Nun hat Littmann das Motiv realisiert, punktgenau in diesem Herbst, wo die Folgen des Klimawandels die Schlagzeilen beherrschen. Partner dabei war der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea. Der Spezialist für das Umpflanzen ausgewachsener Bäume – am Zürichsee hat er ein spektakuläres Open-Air-Baum-Museum etabliert – setzte in Klagenfurt Bäume in ausgeklügelter Choreographie zusammen. Ein Mischwald in einer Artenvielfalt - Silberbirke, Erle, Espe, Silberweide, Hainbuche, Feldahorn und Stieleiche - wie er in der Region Kärnten kaum noch natürlich gedeiht. Mit der Installation möchte Littmann „unsere Wahrnehmung herausfordern und den Blick auf die Zukunft der Mensch-Natur Beziehung schärfen.Das Projekt versteht sich auch als Mahnmal dafür, dass die Selbstverständlichkeit der Natur eines Tages nur noch in ihr speziell zugewiesenen Gefäßen zu bestaunen sein könnte, wie das bereits heute etwa mit Tieren im Zoo der Fall ist.“ Bis Ende September bestaunten – bei freiem Eintritt - rund 80 000 Besucher das lebende Kunstwerk, das bis 27. Oktober läuft. Danach werden alle Bäume stadtnah verpflanzt. Die Kosten für das Projekt werden von Privatleuten und Sponsoren getragen, kein Cent Steuergelder. „Die Natur selbst ist ein großes Gesamtkunstwerk. Also kann man ihr auch ein kleines widmen." (Klaus Littmann)

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GARTEN DER IRDISCHEN FREUDEN, Berlin

SO verheissungsvoll der Titel klingt, so vielfältig wird im Martin-Gropius-Bau das uralte Thema Garten gespiegelt. Aber Vorsicht, nicht alles ist schön, ästhetisch, sinnlich! Schließlich widmeten sich mehr als 20 internationale KünstlerInnen dem Thema, da wird es dann auch mal ver-rückt, die Spannbreite reicht von paradiesisch bis katastrophisch. Das Motto der Ausstellung ist abgeleitet von Hieronymus Boschs Mittelteil seines Triptychons „Der Garten der Lüste“, eine Kopie bildet nun das Herzstück in Berlin. Drumherum gruppiert sich in diversen Kabinetten der ganze Kosmos Garten, als Paradies, Utopie oder Dystopie. Ob als kunterbunt getupfter Raum mit Giganten-Tulpen, als Perser-Teppich, als Mittel der Unterdrückung wie Selbstbehauptung – Nelson Mandelas Gefängnis-Garten – und auch die Pflanze als erotischer Fetisch, wie ein skurriles Video zeigt. Im Paradies der Schweizerin Pippilotti Rist tummeln sich in einem Film zu sphärischen Klängen zwei Evas durch Lianen und Laub, wie Gott sie schuf - und kein Adam weit und breit. Eine Multi-Media-Installation zeigt den Zusammenhang zwischen Kompost und Stinkkohl. Der ist erfreulicherweise nicht zu riechen, stattdessen verströmt real blühender Nacht-Jasmin in einem fast schwarzen Raum sein betörendes Odeur. Eine sehenswerte Ausstellung, die das ewige Thema Garten als Metapher der Welt unter neuen Aspekten thematisiert. Bis 1. Dezember.

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DIE BEWEGUNGEN DER PFLANZEN, Thüngersheim

Die Galerie Forum Botanische Kunst im hessischen Thüngersheim ist nach eigenen Angaben bislang europaweit die einzige Galerie, die sich ausschließlich der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Pflanzenwelt widmet. Den Schwerpunkt der gezeigten Kunstwerke bilden detailgenaue Aquarelle, fotorealistische Malerei, Grafik, Fotografie und pflanzliches Objekt. Die aktuelle Ausstellung steht unter dem Motto „Die Bewegungen der Pflanzen“. Dass sich Pflanzen durch ihre vielblättrige Gestalt in alle Richtungen gleichzeitig bewegen können, fasziniert den Kölner Maler Andreas Hentrich. Schraubenförmig aufspringender Kohl und förmlich explodierende Palmblätter sind Themen seiner fotorealistischen Aquarelle und Ölgemälde. Doch nicht nur oberirdisch bewegen sich Pflanzen. Auch ihre Wurzeln gleiten in erstaunlicher Eleganz durchs Erdreich. Sylvia Peter spürt in einer Serie Gemälde dem Wurzelwachstum von Wegerich und Schöllkraut nach. Mary Dillon aus Irland zeigt wogende Blütenrispen und die dramatischen Bewegungen welkender Blüten im klassischen Stil der Botanischen Kunst. Die drei KünstlerInnen dieser Ausstellung sind zeitgleich in der 16. Internationalen Ausstellung im Hunt Institute for Botanical Documentation in Pittsburgh, USA, vertreten. Das Institut gilt als die weltweit bedeutendste Sammlung historischer und zeitgenössischer botanischer Bücher und Bilder. Bis 8. Dezember.

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AKTIVITÄTEN IM ZWEIG MITTE

Neben unseren vielfältigen Veranstaltungen geht es auch stets darum, mit unserer Gesellschaft gartenkulturelle Projekte zu initieren, unterstützen und zu begleiten. Diesmal ein Bespiel aus dem Zweig Mitte: den Januar-Vortrag 2019 in Göttingen - auch für die Bevölkerung offen - einer Wildbienen-Expertin besuchten fast 200 Menschen. Anwesende Vertreter des Rats der Stadt Hardegsen (ca. 8.000 Einwohner, 20 Autominuten von Göttingen) nahmen danach Kontakt mit Zweig-Sprecherin Angelika Traub auf. Der Kurpark der Stadt sei in die Jahre gekommen, mangels gärtnerischer Fachkräfte in einem zwar leidlich gepflegten, aber wenig attraktiven Zustand – vorhandene Gehölze seien durch unkundigen Schnitt verstümmelt, Blühendes fehle fast völlig. Malerisch um eine mittelalterliche Burg gelegen, will die Stadt den Park attraktiver gestalten und auch ökologisch ein Zeichen setzen. Insektenfreundliche Pflanzungen stehen deshalb ganz oben auf der Wunschliste. Der Stadtsäckel ist mager, was kann man dennoch tun? In Begehungen und Gesprächen mit Bürgermeister und Rat wurde realistisch Machbares erarbeitet, ein Ideen- und Maßnahmenkatalog sowie Pflanzpläne für ökologisch wertvolle Staudenpflanzungen erstellt. Im Frühjahr 2020 geht das Projekt mit Hilfe des Zweiges Mitte an den Start. Es gibt nichts Gutes – ausser man tut es!



BUCHTIPP 1: HOLLÄNDISCHE LANDSITZE, Bürgerträume einer goldenen Zeit

Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden gibt es jede Menge wunderbare Gärten zu bestaunen, meist private „Tuinen“, die mit Liebe und Geschmack gestaltet sind. Aber es gibt auch eine große Zahl historischer 'Kasteelen' und 'Buitenplaatsen', Landsitze, die durch die Kombination von grandioser Architektur samt dazugehöriger Parks bestechen. Mehr als 600 – davon fast die Hälfte heute öffentlich - gibt es in jenem kleinen Land, das seit Jahrhunderten mit seiner Gartenkunst Vorbild für Anlagen in Nordeuropa war. Nun ist endlich die deutsche Fassung eines Buches da, in dem Experte René Dessing viele versteckte Juwelen vorstellt. Ob Groeneveld, Soestdijk (wo einst Königin Juliana lebte) oder Huis ten Bosch – alle sehenswert. Englische Landschaftsparks oder barocke Bosketts sind zu bewundern, in etlichen Herrensitzen kann man übernachten oder köstlich speisen. Dazu gibt es viele nützliche Tipps für nette Orte in der Umgebung, viel spannende Geschichte über Land und Leute. Nach der Lektüre ahnt man: auch jenseits von England sind zauberhafte Paradiese zu entdecken. Auf nach nebenan! Verlag Schnell+Steiner, 19.95 €, ISBN-978-3-7954-3389-5






BUCHTIPP 2: DER MOOSGARTEN
Naturnah gestalten mit Moosen


Die einen rücken Moosen in ihrem Garten rabiat zu Leibe, um es zu tilgen. Die anderen - noch eine Minderheit – schätzen die Schönheit von Moos. Moos ist umstritten, dabei ist es nur eine Frage des kulturellen Standortes, man denke an die jahrhundertealten Tee- und Tempelgärten in Japan. Dort haben Moos-Teppiche Tradition, werden gehegt und gepflegt, ein weicher samtgrüner Belag mit Moosen ist Ausdruck höchster Gartenkultur. Doch Faszination und ökologischer Wert von Moos werden allmählich auch bei uns entdeckt. Das passende Buch dazu hat der Ökologe Michael Altmoos verfasst. Er nimmt LeserInnen mit auf einen spannenden Streifzug durch die geheimnisvolle Welt der Moose, erklärt ihren Nutzen für Wasser, Luft und Klima ( Moosflächen verbessern das Kleinklima und können Feinstaub binden, nicht ohne Grund wird in Stuttgart und andernorts aktuell mit Mooswänden an stark befahrenen Strassen experimentiert). Es gibt praxisnahe Tipps zur Anlage und Pflege eines Moosgartens, zahlreiche Arten werden erklärt und Gestaltungstipps gegeben – schließlich muss Moos nicht nur auf dem Boden wachsen. Ein inspirierendes Buch, das die verborgene und unterschätzte Welt der Moose in neuem Licht zeigt. Pala Verlag, 24.90 €, ISBN 978-3-89566-387-1


ZU GUTER LETZT: WILDWUCHS ODER WICHTIGE NATUR?

Spontan-Vegetation contra gepflegtes Grün - was ist wichtiger in einer Grossstadt wie Hamburg? Oder geht beides zusammen? Über Hamburgs Grün-Gestaltung diskutierten kontrovers und konstruktiv im Hamburg-Teil der WELT AM SONNTAG (22.9.2019) GG-Präsidentin Friederike von Ehren und der Hamburger Biologe Helmut Poppendieck.

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Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur e.V.
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