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Hamburg Elbphilharmonie

Vom 19. bis 21. Oktober fand unsere diesjährige Jahrestagung in der Hansestadt Hamburg statt. Lesen Sie hier den Bericht von Karin Wiedemann!

Die vom Zweig Hamburg hervorragend ausgerichtete diesjährige Jahresversammlung vom 19. bis 21. Oktober war wieder einmal ein harmonisches Familientreffen der Gartenfreunde von Oberbayern bis Schleswig-Holstein. Am Vorabend der Mitgliederversammlung würdigte der Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda die Gartengesellschaft mit einem lesenswerten Grußwort anlässlich der Verleihung des Alma de l’Aigle-Preises - wohltuend durch seine Betonung des kulturellen und gesellschaftlichen Wertes der Gartenkultur und anregend durch

die Bezugnahme des Senators auf den Roman "Ein Garten im Norden“ des Schriftstellers Michael Kleeberg in dem die Besucher „Erholung und Inspiration, Eins-Sein mit sich und der Welt sowie die Versöhnung von Vernunft und Gefühl" erfahren. 

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(vl.n.r.: Gabriele Schabbel-Mader, ehem. Präsidentin der Gartengesellschaft, Preisträgerin Victoria von dem Bussche, Jan-Dieter Bruns, Baumschule Bruns. Foto: Ursel Borstell)

Der Alma de l’Aigle-Preis wurde in diesem Jahr Viktoria Freifrau von dem Bussche verliehen. Die engagierte Gartenfrau erhielt die Auszeichnung für ihr gärtnerisches Engagement um das Schloss Ippenburg und die Gartenkultur in Deutschland. Sie prägte, wie es in der Preisurkunde heißt, das kulturelle Erbe mit eigenem Stil und schuf einen Brückenschlag zwischen Tradition und Gegenwart. Unterstützt wurde die Preisverleihung durch die Baumschule Johannes Bruns in Bad Zwischenahn. Für die musikalische Ausgestaltung der Feier sorgte die Firma Feldmann kulturell.

Hauptgegenstand der Mitgliederversammlung waren die Neuwahlen zum Vorstand der Gartengesellschaft. Gabriele Schabbel-Mader kandidierte nach sechs Jahren an der Spitze nicht erneut für das Präsidentenamt. Versuche, sie zu einer Fortsetzung zu bewegen, waren von vornherein zum Misserfolg verdammt - so entschieden erklärte sie zum Bedauern der Mitglieder, sechs Jahre im Amt der Präsidentin seien genug. Verstehen kann das jeder, der Gabriele Schabbel-Mader erlebt hat, ihren Elan, ihre Begeisterung für die Gartenkultur und unsere Gesellschaft, vorallem auch den zeitlichen Aufwand, den dies für sie bedeutete.

Die Vizepräsidentin Karin Wiedemann erinnerte in ihrer Rede zur Verabschiedung an die vor allem finanziell schwierige Phase, in der Gabriele Schabbel-Mader den Vorsitz übernahm und sich den Herausforderungen sofort mutig stellte. Sie hat viel erreicht: Die Finanzen wurden mit Hilfe des Schatzmeisters Dr. Wilfried Kastenings und der Buchhalterin Ursel Schuldt saniert. Der Sitz wurde verlegt und mit der neuen Frau für die Geschäftsstelle, Sigrid Rohlfing, unsere Verwaltung geordnet. Gabriele Schabbel-Mader hat die Gründung der neuen Zweige in Oberbayern und Ostwestfalen vorangetrieben und die Etablierung eines Zweiges in Mecklenburg über Jahre nicht aufgegeben.

Mit der Einführung eines Jahresmottos, unter dem in allen Zweigen Veranstaltungen geplant werden, hat sie den Zusammenhalt der Gesellschaft gestärkt. Für 2019 lautet das Motto „Reformzeit-Aufbruch in die Moderne“ und orientiert sich an drei Jahrestagen: am 130. Geburtstag Alma de l’Aigles, ihrem 60.Todestag und der Gründung des Bauhauses vor 100 Jahren. Dieses Motto zeigt exemplarisch wie sehr unsere scheidende Präsidentin stets den Blick geweitet hat - für sie war "Kultur" wesentlicher Aspekt in den Themen der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur. Uns bleibt das Bedauern über das Ende einer besonderen Amtszeit.

Die Zukunft wird das in Hamburrg gewählte Vorstandsteam gestalten. Zur neuen Präsidentin wählten die Mitglieder die Gartendesignerin Friederike von Ehren. Sie entstammt der traditionsreichen Baumschulfamilie von Ehren in Hamburg. Zur Vizepräsidentin wurde erneute Karin Wiedemann gewählt, Schatzmeisterin ist Ursel Schuldt, die bisher schon Dr. Wilfried Kastening unterstützt hat. Zu Beisitzerinnen wurden Christa Hasselhorst (Berlin), Marion Heine (Schleswig-Holstein) und Heidi Lücke (Hamburg) gewählt. Neue Schriftführerin ist Dr. Doris Werner (Oberbayern).

Dass die Geselligkeit und der gegenseitige Austausch in Hamburg nicht zu kurz kamen, lässt sich denken. Den Rahmen dazu bildeten das prächtige Logenhaus am Abend der Preisverleihung und am Tag der Mitgliederversammlung sowie das Abendessen am nächsten Tag im Baseler Hof.

Natürlich waren zudem die Ausflüge eine wunderbare Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. Auch in Hamburg gab es ein vielseitiges, hier städtisch geprägtes Exkursionsprogramm. Ich selbst habe in der Universitätsbibliothek die Gelegenheit genutzt, die ersten beiden Bände des sog. Moller Florilegiums des Hamburger Malers Simon Holtzbecker zu sehen, der auch den bekannten Gottorfer Codex schuf. Auch das von Bürgermeister Moller im 17. Jh. in Auftrag gegebene Werk zeigt in den zwei in Hamburg vorhandenen Bänden Zwiebelblumen und Obst in wunderbaren Farben und ebenso naturalistischen wie künstlerischen Darstellungen. Der Spaziergang durch die umfangreichen Freiraumflächen der Neuen Hafencity bei wunderbarem Wetter war sogar für Hamburger ein Erlebnis. In sonst ungewohnter Weise wurden hier geräumige Parks für künftige Bewohner angelegt, bevor die Bebauung beginnt. Ein seltener und gelungener Glücksfall; werden doch oft in den Baugebieten Restflächen lieblos begrünt! Auch von den anderen Exkursionen gab es nur positive Resonanz, so dass wir den Organisatorinnen in Hamburg herzlich danken können.

Impressionen aus dem Alten Botanischen Garten Hamburg
(Fotos: F. von Ehren) 

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Nach der Jahresversammlung ist vor der Jahresversammlung - 2019 treffen wir uns vom am 12. und 13. Oktober in München. Der Zweig Oberbayern wird diese Tagung ausrichten, und wir können schon sehr gespannt sein auf das dortige Programm. Wo immer sich die Mitglieder der Gartengesellschaft treffen - lebhafte Gespräche, geselliges Beisammensein und die Freude an Gärten und an der Gartenkultur sind immer dabei.