Liebe Experten,
wer von Ihnen könnte mir mitteilen, wie ich eine Margeritenwiese professionell (optimale Zeit zum Säen, Beschaffenheit der Erde, Saat Empfehlung) anlegen und später pflegen muss, so dass ich viele Jahre Freude daran habe? Hierbei geht es mir nicht um eine Wildblumenwiese, sondern ausschließlich um eine zauberhafte Kombination von Gräsern und Margariten. Die Inspiration so einer Wiese mit Margeriten erhielt ich bei einer Gartenreise mit der Gartengesellschaft im wunderschönen Sissinghurst Garten.
Antwort
Wiesen sind immer das Produkt ihres Standortes, d.h. es keimt aus einer eingebrachten Mischung die Saat, die sich wohl fühlt. Der Erfolg einer gezielten Anlage einer ausschließlichen Margeritenwiese mit Gräsern wird also vom entsprechend vorbereiten Boden abhängen. Wiesenmargariten (Leucanthemum vulgare) wachsen am besten auf mageren Böden. Bitte zunächst einmal den Boden prüfen, ist er bindig-lehmig, humos- feucht? Liegt die Fläche in einer Senke, in der sich das Wasser sammelt? Dann wird es schwierig mit einer dauerhaften Margeritenwiese. Versuchen kann man eine flächige Abmagerung, indem man 10 cm Sand aufbringt und in die obersten 30 cm einarbeitet.
Einsaat kann jetzt noch, Mitte Mai, erfolgen. Ich würde die Einsaat mit einer sog. Initialpflanzung unterstützen, also einige Gruppen von fertigen Stauden einpflanzen.
In dem Zusammenhang die Frage, wie groß ist die Wiese und wo, innerhalb der Stadt/ eines Gartens oder in der freien Landschaft? In oder angrenzend an die freie Landschaft darf lt. Bundesnaturschutzgesetz seit März 2020 nur gebietsheimisches = autochthones Saatgut = Regiosaatgut verwendet werden. In Gartenanlagen gilt das nicht.
Autochtones Saatgut bieten. z.B. die Fa. Rieger und Hofmann und Juliwa an. Bei Rieger und Hofmann gibt es eine sog. Verkehrsinselmischung aus 50 % Kräutern und 50 % Gräsern, die würde ich als Ergänzung zu der Margeritensaat wählen.
Bei der Pflege ist wichtig, dass die Margariten Saat ausbilden dürfen und erst dann gemäht werden. Nach der Mahd das Schnittgut ein paar Tage zum Nachreifen liegen lassen und erst dann entfernen.
Gabriele Schabbel-Mader, Freie Landschaftsarchitektin