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Die Autorin, Lisa Newsom war von 1987 bis 2010 Gründerin und Herausgeberein der amerikanischen Garten-Lifestylezeitschrift „Veranda“, ein Magazin für außerordentliches Design, Landschaftsarchitektur und Erhaltung von Flora und Fauna. Im vorliegenden Buch publiziert sie die schönsten und eindrücklichsten Gärten, die sie im Verlauf ihrer redaktionellen Tätigkeit kennengelernt hat.

Sie stellt jedoch nicht nur schöne Gärten vor, sondern auch Blumengestecke und Tischdekorationen. Ihre Botschaft: auch ohne großen Garten können wir uns jederzeit Blumen arrangieren und zitiert die große englische Gärtnerin Vita Sackville West „Ein Raum ohne Blumen ist ein Raum ohne Seele“. Und so dürfen 

Blumen abgeschnitten und zur Außendekoration werden - Vasenschmuck als untrennbarer Teil des Garteninterieurs.

Wie der Name ihrer Zeitschrift „Veranda“ andeutet, geht es um die Verbindung von Drinnen und Draußen, um Übergänge und Wechsel. Newsoms Anliegen: die Kunst, das Leben im Freien zu gestalten, zur Ruhe zu kommen und Gäste willkommen zu heißen. Daher wird der Fokus des sehr umfangreichen Bildmaterials auf unzählige Varianten von Veranden, bequemen Gartenmöbeln wie Sessel und Liegestühle, aber auch Sonnenschutzsysteme, Pflanzkübel, Brunnen, Kunstobjekte und dem Stil entsprechende Pflanzen gerichtet. Und wer nicht erst ein Einrichtungshaus besuchen möchte, wird ermuntert, bereits mit einer Hängematte, schönen Stuhlkissen, Tischwäsche und ein paar Früchten in einer Schale für Behaglichkeit zu sorgen. Dabei lautet ihre Devise: weniger ist mehr, Hauptsache es passt zusammen und harmoniert.

Das Leben und Wohnen im Freien wird wahrlich zelebriert und gefeiert. - von exclusiv bis schlicht und einfach, man möchte einfach Platz nehmen, einen Tee oder Aperitif zu sich nehmen und verweilen. Der Garten wird als grüner Ort für sich selbst, aber auch für Begegnung und Gastlichkeit kultiviert.

Der Blick in die Gärten rund um die Welt ist nach vier Kategorien geordnet: Klassisch, Romantisch, Modern und Exotisch. In den klassischen Gärten kann man sich in eine andere Zeit versetzen lassen, in den romantisch anmutenden Gärten träumen, in modernen Gärten in die Zukunft schwelgen oder auf einer kleinen Weltreise in exotische Bilder eintauchen.

Da nicht nur die Gartenbewohner selbst, sondern auch deren Wohngebäude nebst Gärten und Accessoires eine Geschichte haben, beschreibt Newsom diese und geht auch auf Designer und Gartenarchitekten ein, ohne den Bezug auf die Geschichte und Entwicklung der Gartenarchitektur zu verlieren. Ausgewählte Details der Gartengestaltung werden mit kurzen Texten dokumentiert, um verwendete Pflanzen, Materialein und Kunstgegenstände näher vorzustellen.

Taucht man aus dem Rausch der großformatigen, stimmungsvollen Fotomotive und der Fülle an Anregungen zu phantasievollen Blumen-, und Tischdekorationen wieder auf, sind unsere Sehnsucht nach Garten und der Wunsch – der Sommer möge endlos sein – instinktiv geweckt.

Wer jedoch denkt, er habe ja gar keinen großen Garten, findet in der Fülle stilvoller Ideen und Anregungen zahlreiche Inspirationen, wie man auch kleine Gartenräume, einen Hinterhof, die Terrasse oder einen Balkon sehnsuchtsvoll in Szene setzen und ein Leben im Freien zelebrieren kann oder wie Dara Carponigro, die heutige Herausgeberein von „Veranda“ definiert - sich eine „Brücke zwischen Privatleben und den Rest der Welt“ schafft. Viel Freude beim Anschauen und Lesen!

Lisa Newsom (Hrsg.): Sehnsucht nach Garten, Callwey 2014.

Beate Walther